1. |
Vom Hügel aus
05:18
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ich leb auf einem Hügel über der Stadt
ich bin schon sehr lang hier und spüre
wie ich Wurzeln geschlagen hab
hier ist alles klein
und meine Träume haben Platz
ich leb auf einem Hügel über der Stadt
ich leb auf einem Hügel und schau auf einen Fluss
er rauscht und er glänzt und er glitzert
von der Sonne ihrem Kuss
ich bin hier weil ich es will
und nicht weil ich es muss
ich leb auf einem Hügel und schau auf einen Fluss
ich leb auf einem Hügel in einem Haus aus Holz
Holz hilft mir mich selbst zu lieben so wie ich bin
und ihr mich wollt
zeig mir ein besseres Leben
und ich zeig Dir meinen Stolz
ich lebe auf einem Hügel in einem Haus aus Holz
ich lebe auf einem Hügel über der Stadt
meine Freunde sind mir ähnlich und wissen
wie ein Tal in ein Herz hineinpasst
die Sehnsucht ist immer da
wir haben Angst vor ihrer Kraft
ich leb auf einem Hügel über der Stadt
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2. |
Lass uns nicht reden
03:44
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ich bitte Dich mich nicht zu bitten Dir von mir zu erzählen
ich würde Dich anlügen aus Angst die Wahrheit könnt Dich quälen
lass uns nicht reden
zumindest nicht von Befindlichkeiten
die Zeiten wo ich dachte
dass das der Liebe gut tut sind vorbei
ich kann es nur noch singen
oh bist du dafür bereit?
es wird tief und traurig klingen
wie einbalsamierte Kindlichkeit
ich sehe ein dass Menschen Tiere sind und mag mich nicht dran stören
es macht mich nur traurig zu sehen wie sie ihre Instinkte verlieren
es kommt vom Zögern
es kommt vom Zweifeln und zuviel Rücksicht
die Zeiten wo ich dachte
dass das der Liebe gut tut sind vorbei
ich kann es nur noch singen
oh bist Du dafür bereit?
es wird tief und traurig klingen
aus den Ruinen der Kindlichkeit
Mein Leben ist wie eine Jagd nach einem Punkt der sich entzieht
Ein hoher Ton in meinem Ohr macht mich scharf wie eine Klinge
Immer wenn es mir gelingt ihn endlich zu vergessen krieg ich plötzlich Angst
Alles wird auf einmal langsam
als hätte Gott den Knopf gedrückt
Und der Dämon in meinem Rücken auf dem Kutschbock
der mich treibt verwandelt sich in einen der leidet
und wie ein Kind um Hilfe schreit.
Und ich herrsch ihn an:
Was soll das?
Du hast mich all die Zeit benutzt
Meine Träume meine Knochen liegen im Dreck und sind kaputt
Wie soll ich Dir je verzeihen?
Und die Jagd beginnt von Neuem
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3. |
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sie kommen wie die Flut in der Nacht
und ich lieg da wie in nassem Sand
sie tauschen Blicke, die ich nicht deuten kann
ich spür den Morgen grauen und seh das Meer glühen
und sie flüstern
die Sonne steigt
gib acht denn ihr Licht
schafft Widersinn
sieh nicht dort hin
vergiss nicht Du bist unser Kind
hör auf Dich zu wehren
Du verschwendest soviel von der Kraft
die nur Du hast
und die wir brauchen um zu wandern
in der Dunkelheit
sie kreisen und sie schielen wie Geier
auf den Moment an dem ich Schwäche zeig
und die Grenzen zerfließen
ich hör ihre dumpfen Schreie und ich weiß sie kommen näher
etwas streift mein Gesicht
und dieses Licht wird immer greller
und ich flüster
der Schmerz den ihr fühlt ist das was ihr tut
und nicht wirklich tun wollt
ihr habt Angst vor euch selbst
ihr kommt mich zu holen doch ich bin längst fort
und seh euch nur noch verschwommen
und ich bitt euch
lasst mich gehen, lasst mich ankommen
in diesem Licht
und ich versprech euch
wenn ich's schaff komm ich wieder
und bring es zu euch
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4. |
Mein Dompteur
04:43
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Ich fahr den Rechner runter
es dämmert über der Stadt
und ich taste nach Widerstand
doch alle Flächen sind glatt
von acht Uhr fünfzehn bis viertel nach vier
gab es kein Baum kein Kind kein Tier
ich hab mein Geld gekriegt
und jetzt gehört es mir
und es war genau getimt
und es hätt genau gereicht
wenn ich durch den Ring gesprungen wär
als er brannte
dann wär jetzt alles gut
und mein Dompteur
zog lächelnd seinen Hut
der Ordner für die Liebe
liegt im Ordner für Narzissmus
und wie Kamikazeflieger
stürzen wir in unsere Egos
und die Server schimmern reglos
wie ein See im Wald bei Nacht
Ich muss meine Wahrheit leben
sonst wird das Leben mich belügen
doch manchmal wünscht ich ich könnt fließen
und mich in alles fügen
und dann fang ich an zu träumen
von was wäre wenn
ich alles loslass und verbrenn
all die Wut die Gier und den Schmerz
dieses Gift in meinem Herz
und es war genau getimt
und es hätt genau gereicht
wenn ich durch den Ring gesprungen wär
als das Zeichen kam
doch ich blieb einfach stehen
und mein Dompteur
hat's mir niemals verziehen
jetzt bin ich voll mit Tränen
wie vom Regen nasse Erde
wie der sanfte Blick der Pferde
auf der Koppel am Hang
und diese Trauer ist das was echt ist in mir
und ihre Power tut so gut und wiegt so schwer
in mir wird immer alles zu schnell zu groß
und um das Große zu zeigen brauch ich einen Stoß
und jemand der sich dann nicht für mich schämt
vielleicht eine Frau wie Zimt
eine Frau wie Schnee
oder von mir aus einfach jemand der mich zähmt
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5. |
Wo der Schatz liegt
05:41
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lieber Ritter der Trauer
deine Augen werden immer blauer
gestern konntest du dich nicht entscheiden
ob du gehen sollst oder bleiben
kämpfen oder treiben
ihr Herz erobern oder rauben
heute glaubst du kannst du dir alles erlauben
doch hör dir an wie sie über dich reden
als hätten sie in deinem Tagebuch gelesen
stehen sie da und singen
würd das aus deinem Mund nicht viel besser klingen?
kleiner Junge am Fenster
leg den Arm um deine Schwester
dann könnt ihr zusammen schauen
wann eure Mama wiederkommt
die Frühlingssonne wird ihr schon nicht Böses tun
glaub mir auch sie ist nicht immun
gegen die einfachen Dinge
und dann ist sie da und singt dir leise Lieder
und du hast geweint und gedacht sie kommt nie wieder
doch von deinen Tränen lass sie nichts wissen
auf eine Art wirst du sie dein ganzes Leben lang vermissen
diese uralte innere Stimme sagt
in deinem Leben ist nichts einfach und klar
selbst wenn das so ist
dann sag ich eben dazu ja
und frag nicht sie nach dem Weg
sie ist der Wald vor lauter Bäumen
macht's gut ich geh jetzt schlafen
vielleicht werd ich von ihm träumen
und seh mir an wie die Wege sich winden
und irgendwo am Horizont verschwinden
dahinter ist das Gittertor zum Garten
die Stelle wo der Schatz liegt
auf all meinen Karten
am Morgen stirbt das Morgenrot
lautlos seinen eigenen Tod
die Vögel bauen ein Nest ins Boot
der See ist wie ein Spiegel
in meinen Händen halt ich
Absicht und Einsicht
und ich wart auf Dich am Holzsteg
wir können gehe wohin Du willst
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Florian Glässing Berlin, Germany
Es gibt einen deutschen Songschreiber, der mich mit jedem Lied erneut umhaut und mich wünschen lässt, ich wäre er (na ja, für zehn Minuten). Die Rede ist von Florian Glässing. Hier spricht die erste Generation, der Individualismus wieder per se unangenehm ist, über Nähe, Distanz und die Option auf die Aufhebung von beiden. (Tom Liwa in Intro) ... more
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